Arthrose

Bei Arthrosen handelt es sich um Verschleißerscheinungen an Gelenken. Durch genetische Missbildungen, dauerhafte Überlastungen oder Unterlastungen oder Traumata, die nicht richtig auskuriert wurden, kommt es zu degenerativen Veränderungen an den Gelenken. Auch Übergewicht wirkt sich negativ auf die Gelenke aus und kann zu Arthrose führen. Weiterhin können Gelenkentzündungen (Arthritis), Knochenerkrankungen, wie bspw. Osteoporose, eine Unterversorgung mit Nährstoffen, eine falsche Ernährung, bestimmte Medikamente, Gifte oder Operationen am Gelenk Ausgangspunkt für eine Arthrose sein.

Knochen sind an ihren Enden mit einer Knorpelschicht überzogen. Diese Knorpelschicht dient als Polster und schützt vor mechanischer Belastung. Ebenso befindet sich zwischen zwei Gelenkpartnern Knorpel, wie bspw. an den Knien die Menisken oder am Rücken die Bandscheibe, die als elastischer „Stoßdämpfer“ wirken.

Bei Arthrose handelt es sich damit um eine degenerative Gelenkserkrankung. Kommt es zu einem der aufgeführten Zustände, bspw. eine dauerhafte Überlastung, führt dies zu einer Schädigung des Knorpels. Der Knorpel bildet sich zurück. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Gelenkstellen, die zu viel Druck erhalten (hier entstehen Drucknekrosen) und Stellen, die aufgrund von Schmerzen nicht benutzt werden. Hier bilden sich Risse im Knorpel. Durch diesen Prozess verändert sich die Flüssigkeit im Gelenk (Synovia) und wird weniger. Die Synovia sorgt für eine reibungsfreie Bewegung des Gelenks und versorgt den Knorpel mit Nährstoffen.

Überlastungen durch bspw. Fehlstellungen können dazu führen, dass Knochenzubildungen auftreten. Der Körper versucht, mit Hilfe von knöchernem Material, Gelenkflächen zu vergrößern oder Beweglichkeit einzuschränken. Auch kann sich die Gelenkkapsel verkleinern, wodurch die Beweglichkeit eingeschränkt wird.

Der gesamte Prozess ist mit Schmerzen verbunden. Schmerzen führen dazu, dass ein Gelenk nicht mehr so belastet wird, der Hund lahmt. Gleichzeitig nutzt der Hund die anderen Gliedmaßen verstärkt, um das erkrankte Gelenk zu schonen. Dies hat auch Auswirkungen auf die Muskulatur. Bei Lahmheit wird die entsprechende Muskulatur nicht mehr eingesetzt und bildet sich zurück (atrophiert). Bei Überlastung verhärtet und verkürzt sich der Muskel. Wird der Muskel nicht behandelt, bildet auch dieser sich zurück.

Ist ein Gelenk an Arthrose erkrankt, kann dieser Prozess nicht mehr umgekehrt werden. Lediglich eine Verlangsamung des Prozesses kann erreicht werden.

Wie zeigt sich eine Arthrose?

  • Die Gelenke sind steif
  • Morgens fällt das Aufstehen schwer
  • Nach Ruhephasen kommt der Hund nur langsam in Gang und muss sich einlaufen
  • Eine allgemeine Bewegungsunlust bestimmt den Tag
  • Beim Spazierengehen und Spielen lässt die Aktivität und Freude nach
  • Es wird eine Schonhaltung eingenommen
  • Zeigen von Unwillen oder gar Aufjaulen bei Berührung der betroffenen Stelle
  • Gelenke können bei einem akuten Schub geschwollen, gerötet und wärmer sein
  • Alltägliche Bewegungen können schwerfallen, wie bspw. sich strecken oder kratzen
  • Treppensteigen und/oder Springen ins Auto erscheinen schwerfällig
  • Lahmheiten durch Schmerzen können auftreten
  • Bevorzugt werden weiche und warme Untergründe aufgesucht
  • Die Liegepositionen werden häufig gewechselt
  • Manche Hunde lecken oder knabbern an den betroffenen Stellen

 

Die Therapie

Bei einer Arthrose rührt ein Großteil der Schmerzen von Verspannungen und Überlastungen der anderen gesunden Strukturen. Es kann sogar zu einem Lahmen einer anderen Gliedmaße kommen, wenn diese durch die Ausgleichsbeanspruchung überlastet wird.

Ziel der Behandlung einer Arthrose durch Physiotherapie ist zunächst die Schmerztherapie. Bei mir wird dazu eine Laserakupunktur durchgeführt. Auch eine Elektrotherapie mittels TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation) kann für diesen Fall sinnvoll sein. Des Weiteren werden Wärmepackungen bspw. durch eine heiße Rolle durchgeführt. Manuelle Massagen oder Massagen mittels Novafon (Schallwellengerät) helfen dem Patienten sich vom Schmerz zu befreien und fördern die Bereitschaft sich wieder bewegen zu wollen. Unterstützt durch Dehnungen und Muskelaufbau, kann die Arthrose verlangsamt werden.

Betroffen von Arthrosen sind häufig der Deutsche Schäferhund, Golden Retriever, Labrador und die Deutsche Dogge. Hierbei handelt es sich um genetische Dispositionen.